Neues Buch: Vier disruptive Kräfte, die die globale Wirtschaft verändern

Abwanderung von Grossunternehmen in Schwellenländer, Überalterung der Bevölkerung, technologische Revolution und steigende Flexibilität im Fluss von Waren, Information und Arbeitskräften. Wer sein Verhalten nicht an diese Entwicklungen anpasst, könnte in Schwierigkeiten geraten.

Ein neues Buch von McKinsey behandelt vier disruptive Kräfte, mit denen die globale Wirtschaft so rasch wie möglich umgehen lernen sollte. Diese Einflussfaktoren bergen zahlreiche neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren.

  • Die wirtschaftlichen Aktivitäten verlagern sich immer mehr Richtung Schwellenländern wie etwa China. Im Jahr 2025 werden dorthin schon mehr als die Hälfte der Global Player ihren Betriebsstandort verlegt haben, so die Prognose. Fast die Hälfte des globalen Bruttoinlandproduktes wird zwischen 2010 und 2025 in 440 Städten aus den Emerging Nations erwirtschaftet werden – von vielen der Standorte hat der westliche Durchschnittsbürger bisher noch nie gehört.
  • Die rasanten Entwicklungen in der Technologie schlagen sich ebenfalls auf die Wirtschaft nieder. Ein Beispiel: 2010, zwei Jahre, nachdem das iPhone den Markt erobert hatte, waren rund 150.000 Apps dafür entwickelt worden. 2014 konnte man schon unter 1,2 Millionen Applikationen wählen. Die BuchautorenRichard Dobbs, James Manyika, Jonathan Woetzel dazu:

    The furious pace of technological adoption and innovation is shortening the life cycle of companies and forcing executives to make decisions and commit resources much more quickly.

  • Die Überalterung der Erdbevölkerung stellt uns vor eine weitere große Herausforderung: Die Bevölkerung schrumpft, und das steigende Durchschnittsalter lässt die Regierungen dieser Welt sich die Haare raufen.
  • Die vierte treibende Kraft sieht McKinsey in der grösseren Flexibilität – oder „Flows“ – von Arbeitskräften, Waren, Kapital und Information. Das globale Handelssystem ist zu einem komplexen, schwer durchblickbaren Netzwerk geworden, wobei sich Asien zur grössten Handelsregion entwickelt und sich der Warenaustausch „South-south“ im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt hat. Der Handel zwischen China und Afrika legte sogar von $ 9 Mrd. im Jahr 2000 auf $ 211 Mrd. im Jahr 2012 zu.

Überwindung der Trägheit

Allesamt radikale Umbrüche, mit denen der Mensch Schwierigkeiten hat, Schritt zu halten. Die Autoren sprechen daher vom „dringlichen Gebot“, sich an die neuen Gegebenheiten so schnell wie möglich anzupassen:

Yet, for all the ingenuity, inventiveness, and imagination of the human race, we tend to be slow to adapt to change. There is a powerful human tendency to want the future to look much like the recent past. On these shoals, huge corporate vessels have repeatedly foundered. Revisiting our assumptions about the world we live in—and doing nothing—will leave many of us highly vulnerable.

Quellen: