Entwicklungshilfe: Ausbildungsprogramme für Mädchen verringern die Schwangerschaftsrate bei Teenagern

Ausbildungsprogramme für Mädchen können in Entwicklungsländern helfen, Schwangerschaften im Teenager-Alter vorzubeugen. Dies zeigt die Auswertung von Ergebnissen einer Initiative in der Dominikanischen Republik.

Entwicklungshilfe: Ausbildungsprogramme für Mädchen verringern die Schwangerschaftsrate bei Teenagern
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Teenager-Schwangerschaften zählen in vielen Entwicklungsländern zum Alltag und sind eine Schlüssel-Herausforderung für die Entwicklungshilfe. Den betroffenen Mädchen bleibt durch die frühe Mutterschaft kaum Zeit für Ausbildung und Beruf, darunter leiden nicht nur sie sondern letztendlich auch die Volkswirtschaft.

In der Dominikanischen Republik etwa ist die Schwangerschaftsrate bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren mit 104 Geburten pro 1.000 Frauen besonders hoch (Stand: 2011). Zum Vergleich: Diese Rate beträgt in der Gesamtregion Lateinamerika und Karibik 71 Teenager-Geburten pro 1.000 Frauen (Quelle).

Programme wie „Juventud y Empleo“ versuchen dort, von Drogen, Spielsucht und Arbeitslosigkeit abzuhalten und damit auch verfrühter Mutterschaft vorzubeugen, indem die Mädchen zum Nachdenken über ihre Zukunft gebracht werden und ihr Selbstwert- und Verantwortungsgefühl gestärkt wird:

One path toward preventing a young girl from taking early decisions about having a child is to change her life expectations, self-esteem and perceptions of what she can do with her future. Empirical studies from the US and the UK show that teenagers’ attitudes and expectations about their future affect the probability of pregnancy (Plotnick, 1992, 1993, 2007).

Die Jugendlichen durchlaufen technische Ausbildungen zu diversen Berufen und erlernen diverse Social Skills, gefolgt von Praktika in privatwirtschaftlichen Unternehmen. Die Daten aus dem Programm lieferten nun die Basis für eine Studie, die überprüft, wie sich die erlernten Fähigkeiten auf die Geburtenrate im Teenager-Alter auswirkt.

Die Studienautoren stellen fest, dass sich die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, für alle Frauen um drei Prozentpunkte verringert. Für Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren sind es sogar sechs Prozentpunkte. Noch nicht geklärt ist allerdings, welche Komponenten des Ausbildungsprogramms für diese Entwicklung verantwortlich sind.

Trotzdem sind Trainingsprogramme wie „Juventud y Empleo“ für die Entwicklungshilfe sehr sinnvoll, so die Autoren – insbesondere in Gesellschaften, in denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt kaum präsent sind:

In contexts where the female labor participation is limited, it would be worth promoting gender sensitive training programs tailored to the local context, focus on making non-stereotypical trades attractive to women and including placement and counseling services, in order to improve young women labor market outcomes.

Quelle: Rafael Novella, Laura Ripani, Teenage Pregnancy and Life Skills Training: New Evidence from a Randomized Evaluation Design, Inter-American Development Bank