Zum Nachlesen: Interview mit Ernst Fehr in den Salzburger Nachrichten

In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung “Salzburger Nachrichten” erklärt Prof. Ernst Fehr, warum Menschen gern zusammenarbeiten, es aber oft trotzdem oft nicht tun – und was diese Erkenntnisse für die Ökonomie bedeuten.

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Ernst Fehr in den “Salzburger Nachrichten” über die Implikationen der Wirtschaftskrise für die Ökonomie

“Die Marktwirtschaft als grundlegendes Organisationsprinzip ist durch die Krise nicht infrage gestellt. Aber das bisherige Modell, das davon ausging, dass Finanzmärkte weitgehend unreguliert sein sollen, wurde stark erschüttert. Die Politik hat darauf reagiert und reguliert jetzt die Finanzmärkte. Das geht in die Richtung, dass Eigenkapitalpolster viel höher sein müssen. Mit intellektueller Krise meine ich: Wir hatten keine Modelle der Makroökonomie, die vorhergesagt hätten, dass eine Krise im US-Immobilienmarkt und am Finanzmarkt eine Weltwirtschaftskrise auslösen kann.”

Ernst Fehr über die Rolle der Sanktion, um sicher zu stellen, dass die öffentlichen Güter produziert werden, die eine Gesellschaft braucht

“Bei einem Gegensatz zwischen Eigennutzen und dem Nutzen der Gemeinschaft gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder gibt es genügend freiwilligen Gemeinschaftssinn oder man muss eine Form von Zwang anwenden. Kein Land stellt ihren Staatsbürgern frei, Steuern zu zahlen oder nicht. Wir konnten zeigen, dass sehr viele Leute eine gemeinnützige Motivation haben und dass trotzdem die Kooperation zusammenbricht. Die Leute sind ja gar nicht so egoistisch, wie die ökonomische Theorie unterstellt. Aber diese Gemeinnutzorientierung reicht trotzdem nicht aus, um die öffentlichen Güter zu produzieren, die wir brauchen.”

Ernst Fehr über die Vorteile leistungsbasierter Vergütungsmodelle im Management

“Viele normale Bürger, die nichts mit einer Revolution im Sinn haben, empfinden die Einkommensungleichheiten als abstossend. Drei Viertel der Schweizer befürworten etwa staatliche Gehaltsgrenzen für Manager, was meines Erachtens eine schlechte Lösung darstellt. In meiner Beratungsfirma FehrAdvice entwickeln wir stattdessen Entlohnungskonzepte für Manager, in denen echte Leistung belohnt wird – und nicht bloss Zufall und Glück. Bei der heute üblichen Bezahlung nach Aktienkurs oder Jahresgewinn werden oft Zufall und Glück belohnt, und nicht die wirkliche Leistung der Manager.”

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